Haarausfall ist nicht nur ein Problem, das Männer betrifft. Auch viele Frauen leiden unter dem Verlust ihrer Haare, der oft mit psychischem Stress und einem geringeren Selbstwertgefühl einhergeht. Doch was sind die Gründe für den Haarausfall bei Frauen und welche Möglichkeiten gibt es, ihn zu behandeln oder zu vermeiden? In diesem Blogbeitrag erfährst du mehr über das Thema Haarausfall bei Frauen und wie du deine Haare gesund und schön erhalten kannst.
Die häufigsten Formen von Haarausfall bei Frauen
Es gibt verschiedene Formen von Haarausfall bei Frauen, die sich in ihrem Aussehen, ihrer Ursache und ihrer Behandlung unterscheiden. Die häufigsten sind:
- Androgenetische Alopezie: Dies ist die erblich bedingte Form von Haarausfall, die auch bei Männern vorkommt. Dabei reagieren die Haarfollikel überempfindlich auf das männliche Hormon Dihydrotestosteron (DHT), das aus dem weiblichen Hormon Testosteron gebildet wird. DHT verkürzt die Wachstumsphase der Haare und führt dazu, dass sie dünner, kürzer und heller werden. Schließlich fallen sie ganz aus und werden nicht mehr ersetzt. Die Folge ist eine sichtbare Ausdünnung der Haare, vor allem im Bereich des Scheitels oder der Stirn. Die androgenetische Alopezie beginnt meist in den Wechseljahren, kann aber auch schon früher auftreten.
- Diffuser Haarausfall: Dies ist eine Form von Haarausfall, bei der die Haare gleichmäßig über den ganzen Kopf ausdünnen. Die Ursachen können vielfältig sein, wie zum Beispiel Stress, Hormonschwankungen, Nährstoffmangel, Medikamente oder Erkrankungen wie Schilddrüsenstörungen oder Eisenmangelanämie. Der diffuse Haarausfall ist meist reversibel, wenn die zugrunde liegende Ursache behandelt wird.
- Kreisrunder Haarausfall: Dies ist eine Form von Haarausfall, bei der sich runde oder ovale kahle Stellen auf dem Kopf bilden. Die Ursache ist eine Autoimmunreaktion, bei der das Immunsystem die eigenen Haarfollikel angreift. Der kreisrunde Haarausfall kann spontan auftreten und wieder abklingen oder chronisch verlaufen. Die Behandlung besteht meist aus kortisonhaltigen Salben oder Spritzen, die die Entzündung hemmen sollen.
- Vernarbender Haarausfall: Dies ist eine Form von Haarausfall, bei der die Haarfollikel durch Narbengewebe ersetzt werden und keine neuen Haare mehr wachsen können. Die Ursache kann eine Verletzung, eine Verbrennung, eine Infektion oder eine Hauterkrankung wie Lupus oder Lichen planus sein. Der vernarbende Haarausfall ist nicht heilbar, aber es gibt einige Möglichkeiten, das Narbengewebe zu reduzieren oder zu verdecken, wie zum Beispiel Kortison, Lasertherapie oder Haarersatz.
Wie du deinen Haarausfall behandeln kannst
Die Behandlung von Haarausfall bei Frauen richtet sich nach der Art und der Ursache des Haarverlusts. In vielen Fällen kann eine medikamentöse Therapie helfen, den Haarausfall zu stoppen oder zu verlangsamen. Dazu gehören:
- Minoxidil: Dies ist ein Wirkstoff, der ursprünglich gegen Bluthochdruck entwickelt wurde, aber auch eine anregende Wirkung auf das Haarwachstum hat. Minoxidil wird als Lösung oder Schaum auf die Kopfhaut aufgetragen und kann bei regelmäßiger Anwendung den Haarausfall bremsen oder sogar neue Haare wachsen lassen. Allerdings muss man das Mittel dauerhaft verwenden, sonst setzt der Haarausfall wieder ein. Mögliche Nebenwirkungen sind Hautreizungen, Juckreiz oder allergische Reaktionen.
- Finasterid: Dies ist ein Wirkstoff, der die Umwandlung von Testosteron in DHT hemmt und somit die Ursache der androgenetischen Alopezie bekämpft. Finasterid wird als Tablette eingenommen und kann bei regelmäßiger Einnahme den Haarausfall stoppen oder umkehren. Auch hier gilt, dass man das Mittel dauerhaft einnehmen muss, sonst verliert es seine Wirkung. Mögliche Nebenwirkungen sind Potenzstörungen, Libidoverlust oder Brustvergrößerung. Finasterid ist in Deutschland nur für Männer zugelassen, kann aber in Einzelfällen auch Frauen verschrieben werden.
- Haartransplantation: Dies ist eine operative Methode, bei der gesunde Haarfollikel aus dem Hinterkopf entnommen und in die kahlen Stellen eingesetzt werden. Die transplantierten Haare wachsen dann normal weiter und füllen die lichten Stellen auf. Die Haartransplantation ist eine dauerhafte Lösung, aber auch eine kostspielige und schmerzhafte Prozedur, die Risiken wie Infektionen oder Narbenbildung birgt.
Neben der medikamentösen Therapie gibt es noch andere Möglichkeiten, den Haarausfall zu behandeln oder zu kaschieren. Dazu gehören:
- Perücken, Toupets oder Haarteile: Diese sind eine einfache und schnelle Möglichkeit, den Haarausfall zu verdecken. Sie können aus echtem oder synthetischem Haar bestehen und individuell angepasst werden. Sie müssen regelmäßig gereinigt und gepflegt werden und können je nach Qualität teuer sein.
- Mikropigmentierung: Dies ist eine Methode, bei der feine Farbpigmente in die Kopfhaut eingebracht werden, um den Eindruck von Haarstoppeln zu erzeugen. Dies kann vor allem bei kurzem Haar oder Glatze eine optische Verbesserung bewirken. Die Mikropigmentierung ist eine dauerhafte Lösung, aber auch eine invasive Prozedur, die Schmerzen und Infektionen verursachen kann.
- Hausmittel: Es gibt viele Hausmittel, die angeblich gegen Haarausfall helfen sollen, wie zum Beispiel Koffein, Zwiebelsaft, Knoblauch, Kokosöl oder Aloe Vera. Allerdings gibt es keine wissenschaftlichen Belege für ihre Wirksamkeit. Sie können aber als ergänzende Pflege für die Kopfhaut und die Haare verwendet werden.
Wie du deinen Haarausfall vorbeugen kannst
Um Haarausfall vorzubeugen, solltest du deine Kopfhaut und deine Haare gesund halten und pflegen. Dazu gehören folgende Tipps:
- Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen, Mineralstoffen und Proteinen
- Eine schonende Haarwäsche mit mildem Shampoo und lauwarmem Wasser
- Ein Verzicht auf aggressive Stylingprodukte oder Hitzebehandlungen
- Eine Kopfmassage zur Anregung der Durchblutung und Entspannung
- Ein Schutz vor Sonne, Wind und Kälte mit einem Hut oder einer Mütze
Fazit
Haarausfall bei Frauen ist ein weit verbreitetes Problem, das meist harmlos, aber unangenehm ist. Er kann verschiedene Ursachen haben, die sich in unterschiedlichen Formen äußern. Die Behandlung von Haarausfall richtet sich nach der jeweiligen Form und der Ursache des Haarverlusts. In vielen Fällen helfen spezielle Shampoos oder Medikamente, die den Haarausfall stoppen oder verlangsamen. In manchen Fällen kann aber auch eine operative oder kosmetische Lösung infrage kommen. Um Haarausfall vorzubeugen, sollte man seine Kopfhaut und seine Haare gesund halten und pflegen.
